„Amy Carmichel“ Hilfe für Kinder in Indien    

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Rundbrief 

 

Aug. / Sept. 2007

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 INHALT:  Neues aus Deutschland u.Indien / Pateneltern gesucht / Infos  / Jahresbericht 2006-2007

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Liebe Pateneltern, Freunde und Förderer,

 

in diesen Tagen hat sich das dritte Jahr seit Gründung unseres Patenschaftsprojektes vollendet. 2004 ging es in erster Linie darum, den Bestand des Internates in Pandur zu retten, damit die damals 55 Mädchen im Frolich Home nicht plötzlich ohne Zukunftsperspektive dastehen – und in „ferner“ Zukunft einmal wieder bis zu 40 Kindern über Patenschaften eine abgeschlossene Schulausbildung zu ermöglichen sowie die Aussicht auf eine etwas bessere Zukunft zu bieten. Aktuell sind es 43 Kinder, die ins Amy-Projekt Aufnahme fanden, 38 davon sind über Pateneltern direkt abgesichert. Damit kann ich dann auch schon zu den Tagesaktualitäten übergehen:

Seit dem letzten regulären Rundbrief von Anfang Juni hat sich einiges ereignet – und das wunderbare daran: es sind durchweg positive Nachrichten, die ich weiterzugeben habe! So sind z.B. Patenschaften für zwei Kinder entstanden, für eine dritte gibt es eine feste mündliche Zusage. Ebenfalls entstanden ist erstmals eine Projektpatenschaft (regelmäßige Spende für die Projektarbeit). Dieses Geld wird in Zukunft dazu dienen, die jeweils neuen Kinder finanziell abzusichern, bis auch für sie Pateneltern gefunden sind. Vielen Dank – und ein herzliches willkommen an die neuen Paten!

Die Finanzierung des Erzieherinnengehaltes ist über eine größere Spende inzwischen auch gut abgesichert – und es gab noch zwei weitere (allgemeine) Spenden, die zur Startfinanzierung eines großen Anliegens in Pandur dienen sollen. Mehr dazu jedoch in einem der nächsten Rundbriefe bzw. im September zum Patenschaftstreffen...

Ein herzliches Danke an alle, die uns in der zurückliegenden Zeit so Tatkräftig unterstützt haben!    

 

Bei mir ist schon vor längerem ein Brief unserer Kinder angekommen, in dem sie schreiben, dass alle schöne Ferien hatten und gut nach Pandur zurückgekommen sind. Hier einige Auszüge:

 

"...Wir mögen es im Internat (Frolich Home) zu sein, wo wir wesentlich mehr Zeit verbringen, als in unseren Heimatorten - und eine viel größere Zahl von Kindern sind und viele Freunde haben. Wir leben in unserem Heim wie in einer großen Familie. ... Als wir (am 3.6.) auf unserem Campus ankamen, waren wir sehr überrascht, das ganze Gelände so verändert vorzufinden. Viele große Bäume waren entwurzelt, Mauern zusammengebrochen, auf einigen unserer Gebäude war kein Dach mehr, alles durch den Wirbelsturm. Auch die Stromzuleitung war zerstört, so dass wir gar keinen Strom hatten, als wir zurückkamen. Inzwischen haben Arbeiter alles aufgeräumt und die Bäume sind zu Brennholz klein gehackt. In unseren Orten hat es zwar auch Wind gegeben, aber keinerlei Zerstörungen. Wir waren sehr unglücklich über all das, als wir eigentlich glücklich (nach den Ferien) in unser Internat zurückkamen.

... Bitte gib viele Grüße von uns an all unsere Pateneltern weiter"...

 

Wir haben uns im Amy-Projekt darauf verständigt, dass wir uns hier in Deutschland auf die Suche nach neuen Pateneltern, Absicherung der Kinder, für die noch keine Paten gefunden werden konnten und des Erzieherinnengehaltes konzentrieren (s.o.). Deshalb hatte ich die Sturmschäden nur als Info in den letzten Rundbrief aufgenommen, nicht als Spendenaufruf...

 

                                          

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 Gruppenbild Frolich-Home Kinder im Frühjahr 2007                                                           (Fotos: Frolich Home / Amy Carmichel)   

           

 

Wir suchen in diesem Jahr für noch 5 Kinder Pateneltern!  (Stand 12.August 2007)

Eine Patenschaft kann für 17,50 Euro im Monat übernommen werden - und sorgt dafür, dass alles Notwendige für unsere Mädchen abgedeckt ist.

Bei Interesse an der Übernahme einer Patenschaft setzen Sie sich bitte mit mir in Verbindung: amy.carmichel@web.de . Mein Name ist Winfried Stelle, ich bin der Koordinator der Arbeit in Deutschland. Die Arbeit für "Amy Carmichel" erfolgt ehrenamtlich - und völlig unentgeltlich.

 

Mehr Informationen zum Thema Patenschaft gibt es unter diesem Link, hier ist auch der Download eines Patenschaftsantrages möglich.

 

 

Mit vielen Grüßen, Winfried Stelle

 

 

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Weitere Informationen:

 

Das Internetangebot des Patenschaftsprojktes ist ab sofort auch unter der Adresse: www.amy.carmichel.info.ms erreichbar. Die bisherigen Webadressen bestehen weiter.

Indienabend in Dresden-Klotsche im Krankenhaus St.Marien (Saliner Strasse) - Die Veranstaltung findet am Donnerstag, dem 20.September um 19.00 Uhr im Kleinen Saal des Krankenhauses statt. Der Eintritt ist frei - um eine Spende für unsere Arbeit wird gebeten. Herzliche Einladung!

Indienabende sind auf Anfrage (bitte rechtzeitig vor dem gewünschten Datum!) unter e-Mail: amy.carmichel@web.de möglich.

Samstag, 22.September 2007: Patenschaftstreffen in Werningshausen  (es gibt insgesamt 26 Anmeldungen). Rückfragen bitte an: amy.carmichel@web.de  -  Mit den angemeldeten Pateneltern werde ich mich kurz vor der Veranstaltung noch einmal in Verbindung setzen.

Die nächste Überweisung nach Pandur wird Ende September erfolgen.

Der nächste Rundbrief wird voraussichtlich im Oktober erscheinen.

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Hier nun der Jahresbericht 2006-2007 aus Pandur in der deutschen Übersetzung:

 
Da der diesjährige Jahresbericht recht umfangreich ist habe ich die einzelnen Kapitel mit Text-
marken versehen, die sich direkt über die Einzelpunkte der Inhaltsübersicht ansteuern lassen. 
Zurück zum Inhaltsmenü des Berichtes geht es dann mit dem Pfeilzeichen , dass normaler-
weise zum Rundbriefinhalt zurückführt...

 

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    INHALTSÜBERSICHT:

 

 

 

    Jahresbericht als PDF-Datei zum Ausdrucken (= 6 Seiten im Format A4)

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         T.E.L.C   Frolich  Home For  Girls           

 Jahresbericht 2006 – 2007 für “Amy Carmichel – Hilfe für Kinder in Indien”,

T.E.L.C. Frolich Home for Children, Pandur

 

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“Der Herr hat großes an uns getan, da waren wir fröhlich.” Psalm 126,3

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Liebe Pateneltern, Freunde und Spender,

 

dies ist mein erster Jahresbericht, der mit dem Computer geschrieben ist, welcher für unsere Arbeit im „Amy Projekt“ gekauft wurde, als unser Projektkoordinator, Herr Winfried Stelle, unser Frolich Home im vergangenen November besucht hat. Ermöglicht wurde das durch Ihre Spenden, für die wir Ihnen allen insgesamt und jedem Einzelnen sehr dankbar sind.

 

Liebevolle Grüße an Sie alle, im unvergleichlichen Namen unseres Herrn Jesus Christus, unserem Beschützer und König. Es ist eine große Freude auch weiterhin in Ihrer Nähe sein zu dürfen. Sie haben unsere Einrichtung ohne Unterbrechung unterstützt, durch Ihr Gebet, Liebe und Geld. Der Ewige wird Sie belohnen, für all das, was Sie in die Leben unserer kleinen Kinder und der Jugendlichen investiert haben, die unter unserem Schutz stehen.

Unsere Schützlinge bekommen Hilfe und Anleitung auf verschiedenen Wegen und kennen die Güte des lebendigen Gottes. Viele junge Leben sind (zu einem Besseren hin) gewandelt. Sie würden staunen, wenn Sie die Aussagen verschiedener Kinder in unserem Heim, während Gesprächsrunden und den Gebeten, hören könnten.

 

Internat: Es startet Ende Mai eines jeden Jahres mit der Ankunft unserer Kinder, die nach der 6-wöchigen Ferienzeit, die sie zusammen mit ihren Eltern verbracht haben, zurückkommen – und einigen neuen sehr armen Kindern, die neu in unsere Einrichtung aufgenommen werden.

Obwohl die Kinder die gemeinsame Zeit mit ihren Eltern, Verwandten und Freunden genießen, ist es für viele Kinder jedes Jahr wieder eine harte Zeit, ohne ausreichende Nahrung und Unterkunft. Sie müssen auf Vieles verzichten, was wir in unserem Frolich Home haben, wie Strom und (fließend) Wasser, medizinische Versorgung, Spiel und Sport, Lachen und Singen usw. Drei der Kinder haben im letzten Jahr die Ferien mit uns verbracht, da aufgrund der schwierigen Situation zu Hause, niemand kam, um sie abzuholen.

 

Aufnahme: Da unserer Einrichtung lediglich 50 Plätze - und später dann 10 mehr, zugestanden wurden, musste ich Neuaufnahmen ablehnen, die nicht mit einem Dringlichkeitsvermerk für mich versehen waren. Aber auf den Druck höhergestellter Autoritäten hin, kam es dann in der Folgezeit (doch) zur verselbständigten Aufnahme der neuen Kinder in das nahe gelegene TELC Kabis-Gymnasium in Pandur, mit deren Schulbescheinigung. Und sie (die Kinder) erfüllten alle die Aufnahmebedingungen für das Frolich Home. Die meisten von Ihnen stammen aus den sehr benachteiligten Bevölkerungsgruppen, in denen die Eltern als Landarbeiter auf Tagelöhnerbasis arbeiten und damit ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen. Wenn man die (körperliche) Verfassung der Kinder und der Eltern betrachtet, stellt man zuerst Unterernährung und eine abgezehrte Figur fest, was zeigt, dass sie zu Hause hungern müssen. Es waren abschließend folgende Gründe, warum ich nicht in Betracht gezogen habe, sie abzuweisen: 1) da sie sich aus eigenem Antrieb um die Aufnahme in die Schule und ihre (Kleider-) Boxen und weiteren Dinge, die bei der Unterbringung im Internat benötigt werden, gekümmert haben. 2) Aufgrund des zu Hause leidenden Hungers. Das Dringlichkeitsanliegen kam von lokalen und höhergestellten Persönlichkeiten. Bei mir blieb das Dilemma der Entscheidung. Auf der einen Seite waren die sehr armen und (Hilfe-) Bedürftigen, ohne ausreichende Ernährung etc. und auf der anderen Seite die zugestandenen Heimplätze. Das war der Hintergrund, wie es im letzten Jahr zur Überbelegung von Kindern in unserer Einrichtung kam. Die erhöhte Belegung führte dazu, dass eine zweite Erzieherin für unser Heim eingestellt wurde. Die Idee dazu (zur Finanzierung / Anm. W.Stelle) wurde mir durch unseren Projektkoordinator, Herrn Winfried Stelle, gegeben, wofür ich ihm sehr dankbar bin, was ich ihm (hiermit) weitergeben möchte.

 

Die Statistik des Internates für 2006 / 2007 sieht wie folgt aus:

 

TELC Grundschule ............... 22 Kinder

TELC Gymnasium .................57 Kinder

Insgesamt                              79 Kinder

 

 

Mitarbeiter – Struktur

 

                        Erzieherinnen .......................................................... 2

                        Köche ...................................................................... 2

                        Helfer ...................................................................... 1

                        Wachmann .............................................................. 1

                        Leiter / Korrespondent............................................ 1

 

4 Mädchen haben unser Heim verlassen: G.Nancy (AC 2-04) wurde verheiratet, V.Sheeba (AC 07-05), R.Enslata (AC 15-05) und V.Sheela (AC 07-06) aufgrund der familiären Situation, aber sie setzen ihre Schulausbildung in regionalen Schulen in ihren Dörfern fort (bzw. kommen nun von zu Hause aus in das Kabis-Gymnasium in Pandur / Anm. W.Stelle). Die Eltern von G.Nancy haben 4 Töchter. Sie sind nicht in der Lage für ihre 4 Kinder zu sorgen, da sie beide bereits alt sind und nicht zu regulärer Feldarbeit gehen können. So haben sie Nancy verheiratet, obwohl sie wissen, dass eine Heirat vor dem vollendeten 18.Lebensjahr illegal ist. Solche Hochzeiten gibt es schon zuweilen, besonders, wenn die Familien arm sind – und es einen Bräutigam aus der Verwandtschaft gibt, der auf Geldforderungen (Mitgift) verzichtet. Sonst ist eine Hochzeit für die Brauteltern immer sehr kostspielig. Viele verschulden sich dabei hoch. Normalerweise wollen unsere Kinder nicht zu früh verheiratet werden. Ihre Eltern wissen sie sicher bei uns und durch Ihre Unterstützung, können sie die Schulausbildung vollenden. Um Kinderhochzeiten zu verhindern, beraten wir die Eltern sehr sorgfältig. Dennoch haben wir nicht in jedem Fall Erfolg damit. Das Gesetz zur Beschränkung von Kinderhochzeiten legt das Heiratsalter für Frauen auf 18 Jahre und für Männer auf 21 Jahre fest. Heiraten unter diesem festgelegten Alter sind strafbar. Dennoch wuchern Kinderhochzeiten im Stillen wild, und wir spüren, dass es einen Bedarf gibt, diese alle zusammen mit eiserner Hand zu verhindern, für eine bessere Gesundheit der uns anvertrauten Kinder.

 

Ausbildung: Unsere Kinder bekommen alle notwendigen Schulmaterialien und die Gebühren für die Prüfungen etc., die über Ihre Gaben für alle Kinder gezahlt werden. Wenn sie nicht in unser Internat aufgenommen wären und über das „Amy“-Projekt unterstützt würden, müssten sie ihr Leben damit verbringen, die Kühe im Dschungel zu hüten, Unkraut auf den Feldern zu jäten oder Feuerholz zu sammeln und zu verkaufen. Oder sie würden zu Hause sitzen, Hausarbeiten verrichten, wären schon als Jugendliche in Fabriken und Hotels usw. Die Eltern sind sehr dankbar, dass ihre Kinder in unser Heim aufgenommen wurden. Die Aufnahme in Schulen ist heutzutage kein Problem mehr. Die Regierung ist sehr daran interessiert, dass die Kinder über die 8.Klasse hinaus lernen können. Dafür wird ein „Mittagessen“-Plan organisiert und es gibt auch einen „Freifahrtschein für Busse“. Die Heimmitarbeiter und die Lehrer in der Schule stehen in Kontakt zueinander, um sich über die Entwicklung unserer Kinder, in Hinsicht auf die akademische Leistung, auszutauschen. Internat und Schule waren bis heute, in guter Verbindung.

Die meisten unserer Kinder sind durch ihr familiäres Umfeld in Probleme, in Bezug auf das Lernen, gekommen. Sie lebten unterhalb der Armutsgrenze, waren erniedrigte, mittellose Kinder, teils von Witwen / Witwern. Durch Ihre Unterstützung kamen diese unterprivilegierten Kinder in die Lage, eine höhere Schulausbildung zu bekommen. Unsere Bemühungen die armen Kinder aufzunehmen widerlegen die verbreitete Volksmeinung, dass die Kinder aus den ungebildeten Familien der niederen Schichten, die aus den abgelegenen Dörfern kommen, nicht in der Lage sind gut zu lernen. Viele von ihnen fanden sich nicht nur gleich in den Klassen bestens zurecht, sondern auch bei anderen Betätigungen, wie bei wohlbekannten Spielen, Satiren, Theaterstücken und dem Tanzen. Gott hat sie (alle) wunderbar geschaffen.

 

Zielrichtung und Ziele: Das Hauptziel (unserer Arbeit) ist, dafür zu sorgen, dass sich die Ausbildungsmöglichkeiten, für die zurückgebliebenen und unterprivilegierten Kinder, deren Eltern Analphabeten sind, verbessern. Die Vision dahinter ist, die armen reicher zu machen, nicht nur dadurch, dass ihnen Nahrung und Unterkunft gegeben wird, sondern auch durch Anleitung zu einer ganzheitlichen „rundum“- Entwicklung, hin zu einem Dasein mit Selbstwert und Nachhaltigkeit und mit der Aussicht auf ein Leben, dass sich nicht nur um sich selbst dreht, sondern auch für die Anderen einstehen will.

 

Medizinische Betreuung: Die Kinder werden ausreichend mit ausgewogener Ernährung, speziell auch mit Gemüse, versorgt. Wir haben unseren eigenen Garten, aus dem wir uns mit Kräutern, Gemüse, Bananen usw. versorgen. Unterernährte Kinder mit Fehlernährungen bekommen  zusätzlich Vitamine, Eier und Milch. Besondere Fälle werden zur weiteren Versorgung und Untersuchung in staatliche oder private Hospitäler überwiesen. Einige Kinder erhielten Brillen. Viele Kinder erkrankten an einem schweren Virusfieber mit dem Namen "Chickugunya“ und
wurden mit Injektionen und Medikamenten behandelt. Laboruntersuchungen und Bluttests wurden in privaten Krankenhäusern vorgenommen. Nach den Richtlinien zur landesweiten Ausrottung der Malaria wurden spezielle Programme zur gesundheitlichen Aufklärung durchgeführt. Die Überträger des Virusfiebers waren Mosquitos. Unseren Kindern wurde das staatliche Aufklärungsprogramm gegen die Ausbreitung und Bekämpfung von Epidemien und wie die Erkrankungen unter Kontrolle zu bekommen sind, vorgestellt. N.Priya (AC M1) und R.Gomathi (AC 09-06) waren eine einige Zeit lang krank erholten sich aber schnell.

 

Geistige Zurüstung: Die Kinder bekommen am Abend Zeit für ihre eigene Gebetszusammenkunft, um ihre spirituellen Erfahrung auszutauschen und bezeugen zu können. Sie verbringen diese Zeit u.a. damit, um für unser Land, unsere Kirche, die Schule und ihre Eltern sowie für die Erkrankten in den Krankenhäusern und alle Notleidenden zu beten.

Sie nehmen regelmäßig an der Sonntagsschule teil, beteiligen sich an Aktivitäten der Jugendgruppe, der Jugendfürsorge, an der Sommerbibelschule, am Nachtgebet, dem Erntefest u.v.a. Unsere Kinder waren die Vorreiter bei all diesen kirchlichen und öffentlichen Aktivitäten, andere folgten ihnen.

Es wurde ein Jugendtrainigcamp organisiert, welches zur Entwicklung von Führungsqualitäten und sozialer Kompetenz, in Form von Seminaren, beitragen sollte. Die höheren Klassen ab Klasse 6 nahmen daran teil. Für sie war es eine besondere Gelegenheit, um Führungsqualitäten und die guten Beziehungen innerhalb der Gemeinschaft zu entwickeln und zu trainieren. Für unsere Kinder war dies eine außerordentliche Lernerfahrung. Die Anleiter und die Teilnehmer spielten sehr gut zusammen. Das Programm dauerte 2 Tage. Die Kinder fühlten, dass solche Programme sehr nützlich sind und sie darin anspornen, verantwortungsvolle Bürger zu werden.


Arbeitserfahrungen: Den Kindern wird beigebracht ihre eigenen Kleidungsstücke auszubessern, Knöpfe anzunähen, ihre Kleidung zu waschen (was Zuhause die Eltern erledigen), sich das Haar zu kämmen usw. Nach der Rückkehr von der Schule sind sie angehalten, ihre persönlichen Plätze im Internat zu reinigen und den Garten zu bewässern, was sie auch mit großer Freude tun. Wenn einmal wieder der Strom ausgefallen ist, füllen die Kinder außerhalb des Internatsgeländes Wasser in Eimer und Kannen für die Küche, Bäder und Toiletten. Samstags bereiten sie das Frühstück für alle im Heim. Das heißt, eine große Metallplatte für 80 Menschen mit Dosai, Chappathi und Boori, sowie den dazugehörigen Beigaben. Es können gleichzeitig 4 Dosai in einer großen Form zubereitet werden. Die Kinder schlafen vor Eifer und Aufregung in der Nacht davor nicht gut und sehnen sich danach, dass sie die Kirchturmglocke 4.00 Uhr morgens aufweckt, so dass sie sich fertig machen und dann die Vorbereitung des Frühstücks beginnen können. Die Kinder freuen sich immer auf den Sonntag oder auf staatliche Feiertage, an denen keine Schule ist, damit sie ihr Frühstück nach Belieben selber vorbereiten können.

Die Kinder werden erzogen, die Natur zu lieben und zu schützen. Die Natur ist ein kostbares Geschenk Gottes an die Menschheit. Der Aufgang und Niedergang der Sonne, der blaue Himmel, die Sterne und der Mond, eine kühle Brise, angenehmes Klima, der Regen, die Bäume und Blumen usw. sind die wertvollsten Geschenke Gottes an die Menschen. Die Natur muss bewahrt werden. Heutzutage müssen wir zusehen, wie die Menschen Bäume fällen müssen, damit sie ihre Grundbedürfnisse befriedigen können. Wir pflanzen junge Bäume um die Natur zu bewahren. Unsere Kinder werden z.B. auch dazu erzogen die Blätter, die von den Bäumen gefallen sind und verdorbenes Gemüse aus den Küchen zu kompostieren, so dass wir nach ein paar Monaten den benötigten natürlichen Dünger, ohne chemische Zusätze erhalten. All dies ist wichtig, um den Kindern immer ein Stück Unterweisung zu gegeben, wie die Natur zu bewahren ist.


Spiel und Sport: Hier muss ich sagen, dass die Kinder niemals genug Zeit zum Spielen haben, obwohl wir alle möglichen Spielmaterial besitzen, da die Schule von 8.45 Uhr morgens bis 16.15 Uhr nachmittags dauert. Wenn die Kinder nach so einem langen Schultag heimkehren brauchen sie etwas Zeit zum entspannen. Daher haben sie, nachdem sie ihre abendlichen Aufgaben (waschen, die Pflanzen wässern usw.) erledigt haben, eine Ruhezeit bis 19.00 Uhr. Ob die Kinder in dieser Zeit spielen, ist ihnen überlassen. Einige tun es.


Besondere Aktivitäten: Neben dem schulischen Programmen werden die Kinder unterwiesen und ermutigt eine Vielfalt andere Fähigkeiten zu entwickeln. Auf Landeskirchlicher Ebene gibt es, zusammen mit den anderen dörflichen Kirchgemeinden, ein Programm zur Förderung des sozialen Bewusstseins. Im Rahmen dieses Programms nahmen unsere Kinder an Kinderfesten, Weihnachtsprogrammen, einem Programm zum Reformationsfest usw. teil. So können sich die Kinder gegenseitig bei der Entwicklung ihrer Fähigkeiten und Talente helfen. Talentshows wurden organisiert, damit die Kinder ihrer verborgenen Talente entdecken und entwickeln können. Wir geben unser Bestes, um unsere Kinder christlich zu erziehen und sorgen für fundierte biblische Grundlage ihrer Erziehung.

Wir geben unser Bestes, unseren Kindern christliche Grundbegriffe beizubringen und gute charakterliche Eigenschaften zu fördern, die es ihnen ermöglichen, die Liebe Gottes zu erfahren. Alle Kinder erhalten ein Neues Testament und eine Kassette mit der Biographie Ziegenbalgs. Wir erziehen auch wertorientiert, zum respektvollen Umgang miteinander und dazu, dass unsere Mädchen Selbstbewusstsein und Führungsqualitäten entwickeln.

Jedes Jahr sind unsere Kinder ab Oktober sehr beschäftigt, da sie in vielfältig engagiert sind, z.B. beim Einstudieren des Advents,- und Weihnachtsprogramms. Außerdem müssen sie sich
gleichzeitig auf die Halbjahresprüfungen vorbereiten.


Besucher: Wir hatten 2006-2007 viele Besucher. Da waren z.B. Frau Landesbischöfin Margot Kässmann, ELM, Hannover; Herrn Pfarrer Michael Hanfstängl, Direktor des LMW; Herrn Pfarrer Dr. P. Manoharan, Asiensekretär des ELM; Frau Ute Penzel, Indiensekretärin am LMW; Frau Silke Dalken, Frau Dagmar Wichmann und Herr Hermann Waldow, OKE.

Des Weiteren kamen Besuchergruppen aus Pulznitz und von kirchlichen und staatlichen Stellen.

 

Ein besonderer Höhepunkt war der Besuch von Herrn Winfried Stelle, unserem Projetkoordinator und dem Gründer des "Amy Carmichel Projektes“, im November letzten Jahres, der von einem seiner Freunde, Herrn Thomas Pietsch, begleitet wurde. Obwohl die Zeit seines Aufenthaltes zu kurz war, waren es für uns alle sehr angenehme Tage.


Erfreuliche Ereignisse im letzten Jahr: Seit November 2006 haben wir nun, dank Herrn Stelles* unermüdlichen Bemühungen und Beharrlichkeit, einen Computer für unser Heim.

Soviel ich weiß, hat Herr Stelle auf vielfältige Weise versucht Informationen über die Notwendigkeit eines Computers für das „Amy Carmichel“-Projekt in Pandur zu geben, etwa durch Artikel, durch die um Spenden für den Computerkauf aufgerufen wurde. Dass die Artikel dann auch gedruckt werden, ist keine einfache Aufgabe. Doch alles, was er für unser „Amy“-Projekt getan hat, kommt aus der Liebe Gottes und dient unseren unterprivilegierten Kindern.

Wir sind Herrn Stelle, seinen Freunden, Verwandten und den Leuten aus Weißensee (und all den anderen Orten!) – und jedem einzelnen der Pateneltern für ihre Unterstützung , einen Computer für unsere Einrichtung zu kaufen, sehr dankbar...

 

Ich möchte mich bei allen Schülern der GaT-Schule, in Sömmerda und in Gotha und bei allen anderen Schülern, die Briefpartnerschaften mit unseren Schülern haben, für ihre netten Briefe bedanken. Ebenso für ihre Spenden zum Kauf für die Schulmaterialien (Bücher, CDs, CD-Roms) für den Englischunterricht unserer Kinder.

 

Für 6 Monate hatten wir eine Praktikanten, Frl. Annamaria Kaiser, in unserem Heim. Neben ihrer Arbeit im Kindergarten übte sie abends mit 12 Kindern das Flötenspiel. Zum Weihnachtsgottesdienst konnten sie in der Kirche ein Weihnachtslied spielen.

Alle Kinder erhielten ausreichend Verpflegung, Schulmaterial, medizinische Hilfe und geistige Betreuung. Die Schülerinnen der Grundschulklassen 1 bis 5 erhielten jeweils 3 neue Kleider, die
Schülerinnen ab der Klasse 6 jeweils 2.

Wir, die Mitarbeiter und Kinder, ebenso wie ihre Eltern, sind sehr dankbar für ihre freundliche Hilfe, Gebete und finanzielle Unterstützung. Ohne ihre Hilfe hätte all das nicht geleistet werden können.

Die Eltern der Kinder sind sehr dankbar, dass sich um ihre Kinder so liebevoll gekümmert wird.

Abschluss: Mit dankbaren Herzen denken wir uns an unsere lieben Pateneltern, all die Schulkinder, die Jugendgruppen und Schulklassen, die allein stehenden Seniorinnen, die Familien mit ihren eigenen Kindern und an all unsere anderen hilfreichen Freunde, die unsere Kinder im Jahr 2006/2007 wieder unterstützt haben. Ich möchte im Namen unsere Kinder und Mitarbeiter sagen: "Danke und Gott segne Sie“. Ebenso dankbar sind wir den Missionswerken ELM und LMW und ihren Indiensekretären.




Mit vielen dankbaren Grüßen

Hochachtungsvoll


(Raja Manohara)


Manager, Heim für Mädchen
Pandur am 01.06.2007

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Übersetzung: Winfried Stelle / Thomas Pietsch

  Anmerkungen: Die schräg geschriebenen Textpassagen wurden von mir zum besseren Verständnis hinzugefügt.  

 *Im Originaltext = „Mr Winni“

 

Nach oben / Inhaltsverzeichnis (gesamt) des Rundbriefes

 

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Patenschaft für ein konkretes Kind in Indien: amy.carmichel@web.de

 

 

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